In Myanmar konnten wir dank eines Spenders zusätzlich CHF 5'000.- an rund vierzig freischaffende und festangestellte Mitarbeiter*innen auszahlen. In diesem bei unseren Kunden so beliebten Reiseland überschlugen sich in den vergangenen zehn Wochen die Ereignisse. «Ein Unglück kommt selten allein» lautet ein bekanntes Sprichwort, welches leider für die Menschen in Myanmar traurige Realität wurde. Seit einem Jahr legt die Coronakrise die gesamte Tourismusbranche mit zehntausenden Arbeitsplätzen lahm und weitere Branchen wurden von den Folgen der Pandemie hart getroffen. Als wäre dies nicht bereits genug der Not, stürzte der Militärputsch vom 1. Februar das Land ins Chaos. Die Reaktion der Bevölkerung auf die Machtergreifung der Militärs liess nicht lange auf sich warten. Rasch begannen im ganzen Land friedliche Proteste und die Bewegung des zivilen Ungehorsams schränkt mit Streiks die Funktionsfähigkeit der staatlichen Institutionen stark ein. Auf diesen Widerstand reagieren die Sicherheitskräfte bis heute mit unvorstellbarer Gewalt gegen die eigene Bevölkerung. Dem gnadenlos geführten Versuch die Proteste niederzuschlagen sind bis heute über 600 Menschen zum Opfer gefallen.
Der Widerstandswille der Menschen bleibt trotz der massiven Gewaltanwendung ungebrochen und so gehen täglich noch immer Tausende auf die Strassen, um einen Rückfall ihres Landes unter ein Militärregime abzuwenden. Die Wirtschaft im ganzen Land ist komplett zum Erliegen gekommen, was die Not der Bevölkerung noch weiter verschärfte. Der Mut und die Opferbereitschaft der Menschen in Myanmar sind ausserordentlich und haben uns tief beeindruckt. Unsere Mitarbeiter*innen vor Ort plagen unsichere, angstvolle Zukunftsperspektiven und wir sind glücklich darüber, ihnen in ihrer schwierigen wirtschaftlichen Lage helfen zu können. Der geleisteten finanziellen Unterstützung kommt jedoch eine weitaus höhere Bedeutung zu: wie wir aus zahlreichen Reaktionen erfahren durften, ist diese Hilfe für unsere Kolleg*innen eine wichtige moralische Unterstützung, eine enorme Aufmunterung und ein wertvolles Zeichen für sie, in diesen dunklen Tagen mit grossen Sorgen, Ängsten und Nöten nicht vergessen worden zu sein.
Für jeden, auch noch so kleinen Beitrag dazu danken wir Ihnen von Herzen. Wir stehen weiterhin in regelmässigem Kontakt mit unseren Mitarbeiter*innen in Myanmar und hoffen, ihnen bald weitere Unterstützung zum Überleben bieten zu können.
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